30.03.2023Tirol

Tiroler Mobilitätsstudie: Mobilitätswende ist in Fahrt

Öffis und Radfahren sind im Aufwind und bei kürzeren Wegen ist das Umstiegspotential hoch – das zeigen die Ergebnisse einer Befragung von rund 3.000 TirolerInnen.

Welche Wege haben Sie gestern zurückgelegt? Welche Verkehrsmittel haben Sie dafür genutzt? Besitzen Sie einen Pkw? Diese und viele weitere Fragen beantworteten über 3.000 TirolerInnen im Alter ab sechs Jahren im Rahmen der vom Land Tirol in Auftrag gegebenen Mobilitätserhebung 2022.

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich das Mobilitätsverhalten der TirolerInnen in den vergangenen elf Jahren verändert hat. Heute entscheiden sich mehr Menschen für umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Abgefragt wurde das Mobilitätsverhalten an je einem Werktag im Zeitraum von April bis Juni 2022. Als Vergleichsbasis dienen die Zahlen der letzten Erhebung aus dem Jahr 2011.

Umweltfreundliches Mobilitätsverhalten im Aufwärtstrend

Knapp die Hälfte aller Wege legen die Befragten im Alltag umweltfreundlich zurück: Auf den sogenannten Umweltverbund (Öffis, Fahrrad, Scooter und Fußwege) entfallen damit knapp 48 Prozent und damit um fünf Prozent mehr als im Jahr 2011. Besonders erfreulich ist die Zunahme im Öffi-Verkehr: Fast jeder sechste Weg wird laut Studienergebnis mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt – eine Zunahme von zehn auf 15 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011.

Eine Zunahme von drei Prozent gibt es für ganz Tirol auch beim Fahrrad auf nunmehr 14 Prozent, bei Wegen mit Innsbruck-Bezug sogar von 15 auf 19 Prozent.

Abnahme beim motorisierten Individualverkehr

Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (Pkw, Motorrad, Moped) fällt tirolweit hingegen von 57 auf 52 Prozent und bei den Wegen mit Innsbruck-Bezug von 41 auf 35 Prozent. Dass weniger Menschen mit dem Auto nach Innsbruck fahren zeigt sich auch an den Kfz-Zählstellen rund um Innsbruck.

Kurze Wege bieten hohes Potenzial für aktive Mobilität

Knapp die Hälfte (49 Prozent) der ausgewerteten Wege in der Erhebung ist kürzer als drei Kilometer. Diese Wege wären vielfach für den Umstieg von Auto oder Motorrad auf aktive Mobilität wie Gehen oder Radfahren geeignet. Wege zwischen 1,5 und drei Kilometern werden jedoch immer noch mehrheitlich mit dem Pkw zurückgelegt. Am höchsten ist der Pkw-Anteil mit 63 Prozent bei Strecken zwischen zehn und 20 Kilometern. Dieser Anteil nimmt danach ab – bei Strecken über 50 Kilometer nutzen 54 Prozent der Befragten den öffentlichen Verkehr.

Weitere Details zur Erhebungen finden Sie in der Präsentation zur Mobilitätserhebung und in der Auswertung wegebezogener Kenngrößen.

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