13.10.2021Südtirol

Südtirols Autonomie weiterentwickeln

Den 5. September feiert Südtirol als Tag der Autonomie. An diesem Tag wurde genau vor 75 Jahren das Gruber-Degasperi-Abkommen unterzeichnet.

Mit diesem Pariser Abkommen legten der damalige österreichische Außenminister Karl Gruber und der damalige Ministerpräsident Alcide Degasperi den Grundstein Südtirols Autonomie. Als Vater der Südtiroler Autonomie gilt Silvius Magnago, dessen Wirken auch im Mittelpunkt der Feierlichkeiten auf dem nach ihm benannten Platz vor dem Landhaus in Bozen stand. Eröffnet wurde am diesjährigen Tag der Autonomie auch die Ausstellung "Wir und die Autonomie ", die in vier Sprachen und neuen Stationen die die Geschichte der Autonomie erzählt und Aspekte aufzeigt. Die Stationen in roter Stelenform bilden dabei das Wort "Autonomie".

Zahlreiche Gäste nahmen an den Feierlichkeiten teil: von Magnagos politischen Weggefährten Luis Durnwalder, Giovanni Salghetti Drioli, Martha Stocker und Hugo Valentin über die Vertreter der Europaregion mit den Landeshauptleuten Arno Kompatscher, Günther Platter und Maurizio Fugatti, Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und Landtagspräsidentin Mattei bis hin zum ehemaligen österreichische Bundespräsident Heinz Fischer und dem ehemaligen Präsident der EU-Kommission und früheren italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi.

Landeshauptmann Kompatscher betonte in seiner Ansprache: „Südtirols Autonomie ist das Gemeinschaftswerk vieler. Magnago hat das Haus Autonomie gebaut, Durnwalder hat es eingerichtet, um- und ausgebaut.“Die Autonomie sei keineswegs perfekt, sie sei ständig weiterzuentwickeln und habe auch Grenzen. Viele Entwicklungen bräuchten eine einheitliche Koordinierung, auf staatlicher, europäischer und globaler Ebene, beispielsweise die Corona-Pandemie und die Klimakrise. Um die Prinzipien der Subsidiarität und des Föderalismus weiterzuführen, brauche es einen verbesserten Austausch und mehr Zusammenarbeit zwischen den Regierungsebenen

Romano Prodi betonte in Bozen, Südtirol sei Vorzeigemodell und Brücke zwischen den Ländern in Mitteleuropa. "Wir feiern nicht nur eine für Südtirol nützliche Autonomie, sondern eine Verwaltungsmethode, die beispielhaft für viele Regionen auch außerhalb Europas ist. Diese Errungenschaft war nur dank der Europäischen Union möglich.“ Österreich und Italien hätten ein Beispiel dafür geliefert, wie man mit Konflikten umgehen kann. Südtirol sei eine Brücke zwischen wichtigen Gründerstaaten Europas und zwischen dem deutschen und lateinischen Sprachraum.

Der ehemalige Bundespräsident der Republik Österreich, Heinz Fischer, bezeichnete die Autonomie dauerhafte, friedliche Lösung nach langen und schwierigen Bemühungen: "Das Thema Südtirol bildete lange Zeit einen Stein des Anstoßes und einen Ausgangspunkt für Meinungsverschiedenheiten und sorgte für plötzliche Klimaverschlechterungen. Erst mit der Streitbeilegungserklärung vom 20. Mai 1992 galt die Umsetzung des Südtirol Paketes als erfüllt und vollzogen", sagte Fischer.

https://news.provincia.bz.it/de/news/tag-der-autonomie-sudtirol-gemeinsam-aufbauen-und-weiterentwickeln

https://news.provincia.bz.it/de/news/prodi-und-fischer-zur-autonomie-vom-problem-zum-vorbild-in-europa

https://news.provincia.bz.it/de/news/tag-der-autonomie-bereit-weitere-verantwortung-zu-ubernehmen

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