22.12.2020Trentino

Mehr Nachhaltigkeit im Trentino – ein Beitrag zu den Zielen der Agenda 2030

Die Regierung der Autonomen Provinz Trient hat die vorläufige Fassung der Landesstrategie für Nachhaltige Entwicklung (Strategia provinciale di Sviluppo Sostenibile – SproSS) verabschiedet, ein Papier von entscheidender Bedeutung auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030.

Die Strategie umfasst zwanzig Ziele für mehr Nachhaltigkeit in der Provinz und die entsprechenden konkreten Vorschläge, die bis 2030 umzusetzen sind. Das Dokument ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts vieler Abteilungen der Landesverwaltung. Die Beschlüsse der Landesregierung, also der Entwurf der Strategie, wird den Bürgerinnen und Bürgern in einem Prozess der Bürgerbeteiligung in den Monaten Januar bis März vorgestellt werden. Beteiligt werden Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Verwaltungen (Bürgermeister, Referenten, Gemeinderäte), Interessensvertreter (Wirtschafts- und Sozialverbände, Kulturvereine, verschiedene Körperschaften) und Bürgerinnen und Bürger. Der Prozess wird über eigens konzipierte Webinare durchgeführt, so dass die Coronaregeln eingehalten werden können und Sicherheit gewährleistet ist.

Erreicht werden sollen fünf vorrangige Ziele:

  1. Für ein “intelligenteres” Trentino, zu erreichen durch Innovation, Forschung, Digitalisierung, wirtschaftlichen Wandel und Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen; ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf nachhaltigen Investitionen in landwirtschaftlichen und touristischen Betrieben. Intelligenter ist ein Trentino, das in eine nachhaltige Abfallwirtschaft, in Recycling und die Forschung für die und die Unterstützung der Kreislaufwirtschaft investiert und das Innovation und Digitalisierung zugänglich macht zugunsten von neuen, flexiblen und nachhaltigen Formen der Arbeit und der hochwertigen und inklusiven Bildung für alle.
  2.  Für ein grüneres und CO2-freies Trentino, zu erreichen durch den Übergang zu einer fairen Versorgung mit sauberer und erneuerbarer Energie und durch mehr Investitionen in den Umweltschutz, für die Anpassung an den Klimawandel und die Prävention von Umweltrisiken. Ein grüneres Trentino setzt auf Biodiversität und das Netz seiner Schutzgebiete und legt besonderen Wert auf den Schutz seiner Ressourcen in der Natur (wie Wasser) und in der Landschaft. Es handelt in dem Bewusstsein, dass eine Politik des Umweltschutzes und der Anpassung an den Klimawandel das Landesgebiet sicherer macht und es auch vor hydrogeologischen Risiken besser schützt.
  3. Für ein besser vernetztes Trentino, zu erreichen durch Investitionen in die Mobilität und in die strategischen Verkehrs- und Digitalnetze. Ein besser vernetztes Trentino setzt auf nachhaltige Mobilität, auf regionale Konnektivität und auf Informations- und Kommunikationstechnologien; es nutzt sie als Mittel der Inklusion und des regionalen Zusammenhalts und als strategische Infrastrukturen für eine umweltverträgliche, ganzheitliche, international vernetzte und durch Forschung und Innovation getriebene Landesentwicklung.
  4. Für ein sozialeres Trentino, zu erreichen durch Maßnahmen und Instrumente zur Bekämpfung von Armut und zur Förderung von Menschen, Politikfeldern und Chancengleichheit, gesellschaftliche Inklusion, Kampf gegen Ungleichheit und Gewährleistung eines gerechten Zugangs zum Wohnungsmarkt und hochwertigen sozialen Dienstleistungen. Ein sozialeres Trentino ist inklusiv, beugt jeder Form von Gewalt und Diskriminierung vor und stellt das Wohl und die Rechte der Menschen in den Mittelpunkt; es unterstützt dabei für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt nachhaltige Lebensweisen, die eine Gesellschaft gerechter und resilienter machen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen. Ein sozialeres Trentino fördert nachhaltige Wirtschaftsweisen in der Güterproduktion, der Arbeitswelt und bei der Bereitstellung von Dienstleistungen durch öffentliche und private Unternehmen und die gemeinschaftliche Übernahme von Verantwortung für die Umwelt und die Menschen.
  1. Für ein bürgernäheres Trentino, zu erreichen durch eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung von Städten, ländlichem Raum und Berggebieten unter Berücksichtigung der beiden Dimensionen der Landesentwicklung: der physischen Dimension und damit einer überlegten Entwicklung des städtischen Raums wie auch der Erhaltung des kulturellen Lebens; und der Dimension des Gemeinwesens und damit einer der wichtigsten Leitlinien der „Generalstände der Berge“. Ziel ist die Erhaltung der peripheren Gebiete als wesentlichem Bestandteil eines vielfältigen Landes. Durch die Auswirkungen der Pandemie steht die nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung vor zwei Herausforderungen: Die Gesundheitskrise erfordert dringend Investitionen in eine hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung aller Bürger; die Wirtschaftskrise macht das Land anfällig für die Ausbreitung der organisierten Kriminalität, der Illegalität und der Korruption und macht Maßnahmen der Prävention und der Bekämpfung dieser Phänomene notwendig. Die umfassende Landesentwicklung schließlich erfordert einen Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und steigert den Wert der Autonomie als Ressource und Instrument von Innovation und Integration.

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