11.11.2021Lombardei

Ein “Schritt”, der zwei Täler verbindet

Wege der In-Wert-Setzung des regionalen Erbes zwischen Valcamonica und Veltlin

Die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete setzt immer häufiger die Konzeption und Umsetzung von Prozessen voraus, mit denen Produktionsketten vor Ort, durch die junge Menschen dort Teil einer vorteilhaften und innovativen Entwicklung werden, geschaffen werden können. Dieses Ziel war Gegenstand des Projekts „Wege der In-Wert-Setzung des regionalen Erbes zwischen Valcamonica und Veltlin“. Das Projekt wurde vom Exzellenzcluster der Universität Mailand UNIMONT in Zusammenarbeit mit dem Städte- und Gemeindebund der Region Lombardei ANCI durchgeführt; beteiligt waren zehn Berggemeinden in der Region um die für ein solches Unterfangen interessanten Gebiete Mortirolopass und Naturschutzgebiet Pian di Gembro.

Welche Ausrichtung für die kleinen Berggemeinden?

Hauptziel des Projekts war die Entwicklung eines umfassenden strategischen Konzepts in gemeinsamer Planung mit den Akteuren vor Ort; damit sollten konkrete Initiativen angestoßen werden, mit denen die nachhaltige touristische Nutzung eines gemeindeübergreifenden Gebiets gefördert und gesteigert werden sollte, mit dem daraus folgenden Nutzen für überkommene Wirtschaftszweige (z.B. Landwirtschaft und Tourismus) wie auch für Branchen jüngeren Datums (z.B. Angebote in den Bereichen Tourismus, Sport, Didaktik und Bildung). Vorangebracht werden sollte außerdem die Gründung neuartiger Start-ups durch junge Leute. Ausgehend von einer Desk Research mit den Zielen einer Bestandsaufnahme und einer Optimierung des bereits vor Ort Existenten, gestaltete sich das Projekt als ein strategisches „Laboratorium“, in dem erprobt werden konnte, wie die kleinen Gemeinden im Berggebiet durch einen Prozess der Aufwertung und nachhaltigen Entwicklung, dessen Grundlage die jungen Menschen, die Einheimischen und die besonderen Merkmale der Region bildeten, „reaktiviert“ werden konnten.

Bestandteil der Research war die konkrete Interaktion mit den Einheimischen in den am Projekt beteiligten Gemeinden; sie wurden eingeladen, sich zu einigen der wichtigsten Probleme der örtlichen Entwicklung (Umwelt, Landwirtschaft, Tourismus mit Weinangebot und Gastronomie, Kultur und Identität, Unternehmertum), wie sie sich aus der Auswertung der statistischen Daten und aus qualitativen und quantitativen Erhebungen vor Ort (Interviews bzw. Fragebögen) ergeben hatten, zu äußern. Den Abschluss des Prozesses, zu dem auch eine Reihe von themenbezogenen Workshops und eine Diskussionsrunde mit Fokusgruppen mit der Zielsetzung, den vier oben genannten Gebieten einschlägige Praktiken und Instrumente anzubieten, gehörten, bildete das Angebot mehrerer flankierender Aktionen, die im Strategiekonzept und für die Bevölkerung im abschließenden Forum im September in der Gemeinde Aprica (Provinz Sondrio) vorgestellt wurden. Dabei wurde pragmatisch bottom-up von den Anliegen der Wirtschaft ausgegangen und daraus ein strukturiertes Angebot für die Verwaltungen vor Ort als Projektpartner entwickelt.

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