21.10.2021Trentino

Das durch das Programm für ländliche Entwicklung geförderte Projekt steht kurz vor dem Abschluss.

Arbeiten in großer Höhe: dreihundert Wegweiser markieren nun die Grenzen des Naturparks Adamello Brenta und der Naturschutzgebiete.

Früh am Morgen wurden sie vor der Alm Malga Campo mit dem Hubschrauber abgeholt, in wenigen Minuten waren sie weit oben auf ca. 2.000 m Meereshöhe, unterhalb der Presanella an der Frontlinie des Ersten Weltkriegs mit den befestigten Stellungen an Tamalè, Cimòn da li Gèri und Monte Gabbiolo: Die letzten Schilder wurden nun aufgestellt und markieren die Außengrenzen des Naturparks Adamello Brenta. In der unmittelbaren Umgebung, in einem majestätischen Panorama, die Spuren des Krieges: die Überreste der Materialseilbahn, die über mehrere Abschnitte Nachschub, Lebensmittel und Munition zu den hier stationierten Truppen brachte, Artilleriestellungen, Baracken, Schützengräben und mehr. Heute sind es nicht mehr trennende Spuren des Krieges, sondern friedliche Grenzen, die ein Schutzgebiet markieren und Bergsteiger, die bis in diese Höhen vordringen, über die gebotenen Verhaltensweisen informieren.

Die Mitarbeiter des Parks - zehn Personen in fünf Teams - sind schnell und sicher unterwegs. Über viele Jahre und insbesondere noch einmal seit dem Start des Projekts im Juli haben sie viel Erfahrung gesammelt und bringen das Vorhaben in diesen Tagen gut zu Ende. Insgesamt sind nun 300 Infotafeln und Wegweiser an den großen Parkplätzen und den Zugängen zum Park und den Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien innerhalb des Parkgebiets aufgestellt. Die Beschilderung entspricht den Vorgaben für Schutzgebiete und findet sich überall dort, wo laut GIS Straßen und Wege die Grenzen des Parks und der Naturgebiete kreuzen. Die größten Tafeln zeigen dreidimensionale Karten des Gebiets mit den farbig gekennzeichneten besonders streng geschützten Zonen sowie den Vogelschutzgebieten; außerdem informieren sie über die Verhaltensregeln, an die sich Besucher und Anwohner zu halten haben. Die in größeren Höhen platzierten, kleineren und daher landschaftsschonenden Markierungen bezeichnen nur den Zugang zum Park und den Schutzgebieten.

Die Umsetzung des durch das Programm  für ländliche Entwicklung der Autonomen Provinz Trient mit einem Aufwand von 100.000 Euro finanzierten Projekts war für die Parkverwaltung mit großen Anstrengungen verbunden. Fünf Teams aus jeweils zwei Arbeitern sowie ein Koordinator für die umwelttechnischen Belange, der die 3D-Beschilderungen entworfen und das Genehmigungsverfahren mit den Grundeigentümergemeinden und den jeweiligen ehrenamtlichen Vereinen abgewickelt hat, waren insgesamt mit der Durchführung befasst. Während der ersten Projektphase im Sommer waren die Teams mit eigenen Fahrzeugen der Parkverwaltung und dann zu Fuß auf den Wegen in mittleren Höhenlagen unterwegs. Im Herbst wurden schließlich mit dem Hubschrauber die am schwersten zugänglichen Gebiete in den größten Höhen, die Grate und Übergänge in den Massiven des Adamello, der Presanella und der Brenta-Dolomiten erreicht. Der Aufwand insgesamt belief sich auf etwa 200 Personenstunden.

Die neue Beschilderung entspricht der Anforderung, den Besuchern Hinweise auf die im Park und in den verschiedenen Schutzgebieten zu beachtenden Verhaltensregeln zu geben; dabei müssen die Zugänge, ab denen die Schutzmaßnahmen gelten, genau erkennbar sein. Notwendig ist dies auch, damit die Aufsichtsorgane - die Forstpolizei der Provinz und die für die Wald- und Jagdaufsicht Zuständigen - ihre Aufgaben in einem rechtssicheren Rahmen erfüllen können.

Projektstart war im Jahr 2019; zunächst mussten die Stellen für die Aufstellung der Tafeln und Schilder ermittelt, mussten diese entworfen und angefertigt werden und mussten die erforderlichen Genehmigungen von den 30 Gemeinden und zehn ehrenamtlichen Vereinen, die Eigentümer der geschützten Gebieten sind, eingeholt werden. Nach einer langen Unterbrechung 2020 aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen, wurde die Planung der Aufstellung im Frühjahr 2021 wiederaufgenommen und ab Juli umgesetzt.

Um Arbeitskräfte und Materialien so optimal wie möglich einzusetzen und die Kosten auf ein Minimum zu begrenzen, wurden die Arbeiten bis ins kleinste Detail geplant. Besonders sorgfältig wurde der Wechsel der Teams bei den Hubschrauberflügen von jeweils sieben Minuten Dauer organisiert. Während der Einsätze im Hochgebirge in den verschiedenen Tälern des Parks waren die Teams untereinander und mit der Zentrale der Parkverwaltung mit Blick auf eventuelle Notfälle per Funk durch das neue TetraNet-Netz der Autonomen Provinz Trient in ständigem Kontakt. Die Arbeiten werden nun in diesen Tagen zum Abschluss gebracht und alle Beteiligten dürfen sich zu Recht freuen.

Die Kosten für die Instandhaltung der Schilder übernimmt die Parkverwaltung aus ihren Mitteln für den Wegeerhalt.

Leider mussten schon bald nach der Anbringung einige Beschädigungen an Schildern an Forststraßen und Wanderwegen in mittleren Höhen festgestellt werden. Es ist also zu hoffen, dass die Besucher des Parks sich in Zukunft respektvoller im Umgang mit einer Beschilderung erweisen, die unabdingbar ist und deren Planung und Aufstellung gewaltige Ressourcen erfordert hat. Hinweise auf Verschleiß oder Beschädigungen von Schildern werden gerne entgegengenommen unter: info@pnab.it.

Bilder und Gespräch mit Giuseppe Alberti (Umwelttechnische Stelle des Naturparks Adamello-Brenta PNAB): Pressestelle der Autonomen Provinz Trient und PNAB.

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