besondere Gegebenheiten

Welche besonderen natürlichen Gegebenheiten prägen das Alpengebiet?

Bei der Vertretung der Interessen der Regionen im Alpenbereich stehen für die ARGE ALP alpenspezifische Probleme im Vordergrund. Diese sind meist in irgendeiner Weise verbunden mit den charakteristischen natürlichen Voraussetzungen eines Gebirgsraumes, wie ihn die Alpen als größtes Gebirge Europas darstellen. Diese ökologischen Gegebenheiten des Alpengebietes unterscheiden sich in vielen Beziehungen von den Gegebenheiten eines Flach- oder Hügellandes: Enge des für Besiedelung und für eine landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehenden Raumes in den Talbereichen; ausgeprägte Kleinteiligkeit der Landschaft mit durch Bergzüge voneinander getrennten Tälern und Becken; nach Höhenlage und Lage zum Alpenrand (Alpeninneres oder Alpenrandlage) differenzierte klimatische und wetterbedingte (meteorologische) Verhältnisse mit extremen jahreszeitlichen und ortsbedingten Unterschieden (Tal- oder Hanglage, Sonnen- oder Schattenseite); große absolute Höhen, verbunden mit großen Höhenunterschieden und Hangneigungen; durch geologische Verhältnisse und/oder meteorologische Ereignisse (z.B. Starkniederschläge) bewirkte Gefährdungen durch Massenbewegungen, Hochwasser und Lawinen; unterschiedliche Nutzungseignung aufgrund der vielfältigen natürlichen Voraussetzungen; große ökologische und landschaftliche Vielfalt mit hohen Anteilen naturnaher und natürlicher Lebensgemeinschaften; durch die genannten Faktoren bedingte allgemeine große ökologische Empfindlichkeit von Berggebieten. Diese natürlichen Voraussetzungen prägten den Charakter der Bevölkerung der Alpen entscheidend, da sie sich seit vielen Jahrhunderten den spezifischen Bedingungen des Alpenraumes anpassen muss. Dadurch entwickelte sich die große ethnische und kulturelle, gesellschaftlich-politische sowie wirtschaftliche Vielfalt, die für den Alpenraum typisch ist und die in besonderem Maße durch den Willen zur Selbstbehauptung und zur Selbstbestimmung charakterisiert ist. Die natürlichen Voraussetzungen haben nach wie vor einen mehr oder minder großen Einfluss auf die meisten Lebensbereiche und müssen angemessen berücksichtigt werden. Das wirkt sich häufig als Beschränkung, Erschwernis oder Störung aus (z.B. bei der Siedlungstätigkeit oder dem Verkehr sowie für manche Wirtschaftsbereiche, vor allem für die Landwirtschaft), in einigen Fällen jedoch kann dies auch Standortvorteile mit sich bringen (z.B. für den Tourismus oder für die Energiewirtschaft).