27.04.2021Südtirol

Bienenhäuser auf dem Dach

Das Land Südtirol setzt auf Artenvielfalt. Und fängt dabei bei sich selbst an. Seit kurzem haben Bienen auf einem der Landhäuser in Bozen ein neues Zuhause gefunden.

Bienenstöcke sind auch im urbanen Raum immer häufiger anzutreffen. Auf einem Verwaltungsgebäude des Landes gab es bisher in Südtirol noch keine. Seit kurzem ist das anders: Bienen summen inmitten der Gräser und Blumen der Dachbegrünung auf dem Landhaus 11 in Bozen, Sitz des Ressorts für Raumentwicklung, Landschaft und Landesdenkmalamt. Zwei Bienenhäuser haben hier ihre feste Bleibe.

Beitrag für Erhalt der Biodiversität

Erst im März 2021 hatte die Südtiroler Landesregierung auf Initiative von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die neuen Richtlinien für die Errichtung von Bienenständen und Lehrbienenständen gutgeheißen. In Südtirol gibt es rund 3400 Imkerinnen und Imker, die ihrer Arbeit mit großem Einsatz nachgehen. "Dass ihre Anzahl in den vergangenen zehn Jahren jährlich um fünf Prozent gestiegen ist, ist sehr positiv zu werten", unterstreicht Hochgruber Kuenzer. Aus diesem Grund habe man auch selbst einen Beitrag leisten wollen: „Wir alle wissen, wie wichtig Bienen für den Erhalt der Biodiversität sind.“ Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Sie tragen in erheblichem Maße zur Erhaltung von Wild- und Kulturpflanzen und deren Erträgen bei. Nach Angaben der Europäischen Kommission erbringt die Imkerei in Europa Ökosystemleistungen im Wert von 22 Milliarden Euro.

Neue Wege beschreiten

Um die Bienenvölker auf dem Landhausdach kümmert sich die Imkerin und Mitarbeiterin des Landesamtes für Natur Giulia Ligazzolo. Sie würden zeigen, dass die Natur auch dort ihren Platz findet, wo man es nicht unbedingt erwartet, unterstreicht Virna Bussadori, Direktorin der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, von der die Idee für die Errichtung der Bienenstöcke stammt. „Manchmal muss man neue, ungewohnte Wege beschreiten. Warum also nicht auch Bienenhäuser über den Dächern von Bozen?“, sagt sie und hofft, dass auch andere Verwaltungsgebäude des Landes diesem Beispiel folgen werden.

Medien

Weitere Beiträge