Projekt

Satelliten-basierte Detektion und Überwachung von hochalpinen Massenbewegungen mit InSAR

Detektion von hochalpinen Massenbewegungen im Festgestein mittels moderner InSAR-Methoden.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur ist in den Ostalpen seit 1880 um rund 2 °C gestiegen. Diese Temperaturerhöhung liegt weit über dem globalen Durchschnitt von 0,85 °C. Auch künftig ist bei uns eine stärkere Zunahme der Temperatur als im weltweiten Mittel zu erwarten, wobei eine Erhöhung von bis zu 4 °C bis zum Jahr 2100 realistisch erscheint. Eine Folgeerscheinung ist das vermehrte Auftreten hochalpiner Massenbewegungen wie Felsstürze oder Rutschungen. Die temperaturbedingte Schwächung des Untergrundes durch Veränderungen fels- und eismechanischer Eigenschaften, ein verstärkter Siedlungsdruck und die intensivere Nutzung der hochalpinen Räume führen zu einer höheren Gefährdung von Menschenleben und materiellen Werten.

Großen Massenbewegungen im Festgestein gehen oftmals Deformationen im Millimeter-Bereich voraus. Diese sind jedoch schwer erkennbar und werden im Allgemeinen erst als Reaktion auf bereits eingetretene Ereignisse detaillierter untersucht. Monitoring- und Frühwarnsysteme beschränken sich fast ausschließlich auf bekannte Gefahrengebiete und decken dabei in der Regel nur eine lokale Skala von < 1 km² ab.

Im Rahmen des ARGE ALP-Projektes „Satelliten-basierte Detektion und Überwachung von hochalpinen Massenbewegungen mit InSAR“ werden sehr langsame Massenbewegungen abseits bekannter Felsstürze und Rutschungen detektiert. Zudem wird untersucht, ob durch vertikale Bewegungen in der sommerlichen Auftauschichte dauerhaft gefrorener Boden (Permafrost) erkannt werden kann.

Für diese Fragestellungen wird die Methode des satelliten-basierten InSAR (Interferometric Synthetic Aperture Radar - Radarinterferometrie) herangezogen. InSAR ist gegenwärtig die einzige Methode, mit der man Bodenbewegungen präzise und direkt, großflächig und über lange Zeiträume untersuchen kann.

Im Anschluss an die ARGE ALP-Projekte „Fels- und Bergstürze in Permafrost Gebieten“ und „Der Einfluss von Gletscher-Randklüften auf Felsstürze“ wird bei der Detektion und Überwachung von Massenbewegungen dem Aspekt des Permafrostes große Bedeutung zugemessen.

Projektdauer: 2022 – 2024