18.04.2025Trentino

Flexibles Wolfsmanagement und Schutz der lokalen Bevölkerung

Anhörung des Landesrats für Großraubtiere der Autonomen Provinz Trient, Roberto Failoni, in der Abgeordnetenkammer in Rom

Am vergangenen 16. April wurde die Autonome Provinz Trient vom (XIV.) Ausschuss für EU-Politik der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments im Rahmen der Prüfung der am 7. März von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Änderungen der Habitat-Richtlinie angehört.

Mit den Änderungen soll die EU-Regelung an die kürzliche Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ angepasst werden, wie im Übereinkommen von Bern festgelegt. Darüber hinaus haben die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedstaaten (Ausschuss der Ständigen Vertreter, AStV) das Mandat des Rates der EU gebilligt, während die Verabschiedung durch das EU-Parlament für Mai vorgesehen ist.

Im Rahmen der Anhörung schilderte Roberto Failoni, Landesrat für Forsten, Jagd und Fischerei und Beauftragter für Großraubtiere, die Lage im Trentino, die inzwischen von einem stabilen und verbreiteten Wolfsvorkommen im gesamten Landesgebiet geprägt ist.

Dabei forderte er flexiblere Regulierungsinstrumente, die an die Besonderheiten des jeweiligen Gebiets angepasst sind, und wies darauf hin, dass das Zusammenleben mit Wildtieren im Trentino inzwischen gelebter Alltag ist – denn das Berggebiet ist stark besiedelt und die Bevölkerung lebt im engen Kontakt mit den Bergen. Als Vertreter der Landesregierung beschrieb Failoni außerdem, dass das Vorkommen des Wolfs in der Bevölkerung zu einem zunehmenden Gefühl der Besorgnis führt, vor allem was die Sicherheit derjenigen betrifft, die sich auf Rad- und anderen Wegen im Wald aufhalten.

Seit sich 2013 das erste Wolfspaar in Lessinia niederließ, ist die Wolfspopulation im Trentino sehr schnell gewachsen. Laut der zuständigen Behörde für Wildbestände (Servizio Faunistico) gab es 2024 27 Rudel und insgesamt 150 Tiere. Aufgrund seiner schnellen Ausbreitung ist der Wolf heute fast im gesamten Gebiet der Provinz Trient vertreten. Am meisten beunruhigt war die Bevölkerung durch Vorfälle, bei denen nicht menschenscheue Wölfe sich Personen annäherten, sowie Versuche, auch in besiedelten Gebieten Haustiere zu reißen.

Die Aufnahme des Wolfs in Anhang V der Habitat-Richtlinie ermöglicht gezielte Lösungen, die auf wissenschaftlichen Kriterien und genauen Genehmigungen beruhen. Sie sollen ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und großen Beutegreifern ermöglichen, das die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz der Tierart Wolf zusammenbringt.

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