Projekt

Einfluss von Permafrost auf Berg-und Felsstürze

Sind Felsstürze eine Folge der Klimaerwärmung – und wie lassen sich diese vorhersagen? Diesen Fragen ging ein ForscherInnenteam im Rahmen eines ARGE-ALP-Projekts nach.

Felsstürze und Murenabgänge häufen sich, das belegen die Zahlen. Doch inwiefern haben diese Ereignisse mit dem Klimawandel zu tun? Im Zuge eines ARGE-ALP-Projekts untersuchten GeologInnen den Einfluss von Permafrost auf Berg- und Felsstürze  im Hochgebirge und erarbeiteten gemeinsam ein Frühwarnsystem. Ziel ist es, die Erkenntnisse rund um den Permafrost zu vertiefen, um die Gefahren und Risiken einer Bodenerwärmung besser einzuschätzen und so die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen.

Permafrost – das sind Lockergesteine oder Felswände, die dauerhaft eine Temperatur unter 0 Grad Celsius aufweisen – eine Eigenschaft, die sich stabilisierend auf den Untergrund auswirkt. Taut  der Permafrost durch die Erwärmung auf, geht diese Wirkung verloren – die Gefahr von Sturzereignissen bis hin zu Felsstürzen steigt. So wurden in den vergangenen 20 Jahren vermehrt Felsstürze beobachtet, die sich zwischen 2.600 und 3.500 Höhenmetern ereigneten und zum Teil große Schäden verursachten. Das Studienergebnis soll ExpertInnen im gesamten Alpenraum dabei unterstützen, instabile Felswände zu erkennen und besser zu überwachen. Zum Einsatz kamen Radarmessungen, die Felsbewegungen im Millimeterbereich feststellen konnten. Parallel dazu wurden Auswertungen mithilfe von Infrarotaufnahmen vorgenommen, die Rückschlüsse auf die Temperaturen im Felsinneren zulassen.

Aufbauend auf den daraus gewonnenen Ergebnissen wird im Rahmen eines weiteren mehrjährigen, maßgeblich von der ARGE ALP finanzierten Projektes der Einfluss von Gletscherrandklüften auf Felsstürze untersucht. Schauplatz dieser Forschungsarbeiten unter Salzburger Leitung in Zusammenarbeit mit Partnern aus Tirol und Bayern ist das Ödenwinkelkees im Stubachtal im Pinzgau.

Projektlaufzeit: 2012-2015