13.06.2019Graubünden

49. Regierungschefkonferenz am 29.06.2018 in Scuol

Graubünden übergibt Arge-Alp-Vorsitz an Südtirol

Heute kamen die zehn Regierungschefs und Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und Kantone der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) in Scuol zu ihrer 49. Regierungschefkonferenz zusammen. Unter dem Vorsitz des Kantons Graubünden wurden drei Resolutionen verabschiedet. Der Vorsitz der Arge Alp geht nun nach einem Jahr von Graubünden an Südtirol über.

An der heutigen Regierungschefkonferenz in Scuol hat die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner den Vorsitz nach einem Jahr an den Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol Arno Kompatscher übergeben. Das Schwerpunkthema des Bündner Vorsitzjahrs war die Wasserkraft im Alpenraum. Zum Abschluss wurde dazu heute an der Regierungschefkonferenz eine Resolution verabschiedet.

Wasserkraft soll im gesamten Alpenraum weiter gefördert werden

Die Resolution zum Thema Wasserkraft setzt einen klaren Schwerpunkt zugunsten positiver Entwicklungsperspektiven für die Wasserkraftnutzung im Alpenraum. Die Wasserkraft ist eine der wenigen Ressourcen, über welche die Alpenregionen verfügen und daraus volkswirtschaftlichen Nutzen ziehen können. Sie weist ein ausser­ordentlich hohes wirtschaftliches Potenzial auf, ist im Quervergleich mit anderen Produktions­formen äusserst nachhaltig, technologisch ausgereift und insbesondere regelbar. Deshalb fordern die zehn Mitgliedsländer der Arge Alp unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden und die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.


Erste Arge Alp Resolution zum Thema Bildung

Mit einer zweiten Resolution zum Thema Bildung, wird auf weitere Anliegen der Regional- und Berggebietspolitik, insbesondere im Bildungsbereich, aufmerksam gemacht. Die Mitglieder der Arge Alp fordern auf, den Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen der Digitalisierung im Lebensraum Alpen zu verstärken und die Ergebnisse in einer breit angelegten Bildungsoffensive umzusetzen. Gleichermassen sollen die Hochschul- und Forschungsinstitutionen im Alpenraum gestärkt und besser miteinander vernetzt werden.

Ebenfalls verlangen die Arge-Alp-Mitglieder geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ortsunabhängige Arbeitsplätze erhalten respektive gefördert werden können.

Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum

Die Regierungschefs der Arge Alp haben eine dritte Resolution zum Thema Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum verabschiedet. Der europäische Wolfsbestand ist rasant im Steigen. Der Alpenraum zählt mittlerweile mehr als 100 Wolfsrudel, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil. Davon abgeleitet ergibt sich aus Muttertieren, weiteren Rudelmitgliedern und abwandernden Einzelwölfen eine Gesamtpopulation von rund 600 Individuen. Zum Schutz der Berglandwirtschaft und für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums weist die Arge Alp darauf hin, dass in Teilen des Alpengebiets für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist und fordert die EU auf, Eindämmungsmassnahmen zu fördern, um ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring zu etablieren.

In der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen, Regionen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trient und Vorarlberg. Alle Informationen zur Arge Alp sind unterwww.argealp.org aufgeschaltet. 

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