Privates und öffentliches Engagement ermöglichen Zugang zu einzigartigen Werken / Landeshauptstadt als frei zugänglicher Kunstraum
(LK) Die Kunstinstallation „Secret Garden“ von Jaume Plensa mit ihren gusseisernen Skulpturen auf dem Residenzplatz hat in den vergangenen Wochen Einheimische wie Gäste der Stadt Salzburg begeistert. Die Ausstellung hat bewiesen, wie durch das Zusammenspiel von privatem und öffentlichem Engagement Werke hoch renommierter Künstlerinnen und Künstler niederschwellig für jeden erlebbar gemacht werden können.
Realisiert wurde die Installation am Residenzplatz durch das Engagement der Stiftung Kunst und Kultur e.V. Bonn in Kooperation mit dem Global Neighbours-Forum. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Schnöll und Professor Walter Smerling, der neben der Leitung der Bonner Stiftung auch als ehemaliger künstlerischer Leiter der Salzburg Foundation bekannt ist, beleuchteten heute vor Ort am Residenzplatz bei einem Mediengespräch die Bedeutung privater Kunstförderung.
Schnöll: „Kulturstandort braucht Förderer.“
Für Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Schnöll steht fest: „Kunst im öffentlichen Raum ist nicht nur ein Ausdruck unserer kulturellen Identität, sondern auch ein Spiegel unserer gesellschaftlichen Werte. Ohne die großzügige Unterstützung privater Förderer ließen sich viele dieser Projekte nicht verwirklichen. In Salzburg steht dafür wohl kein Beispiel so eindrücklich wie Prof. Dr. Reinhold Würth, dessen ideelles wie finanzielles Engagement der Stadt zahlreiche Leuchttürme der bildenden Kunst geschenkt hat. Daneben hat auch die jüngste Installation von Jaume Plensa wieder gezeigt: Nur gemeinsam können wir eine Umgebung schaffen, die inspiriert, verbindet und zum Nachdenken anregt. Hier gilt es darüber nachzudenken, ob in einer Art Neugründung der Salzburg Foundation eine Organisationsform gefunden werden kann, um die Interessen und Möglichkeiten bestmöglich zu bündeln.“
Drei „Welten“
Am Kulturstandort Salzburg fügen sich laut Stefan Schnöll drei Welten zusammen: „Die Salzburger Festspiele, die hochkarätigen Museen und die Welt der Salzburg Foundation, die sich für Kunst im öffentlichen Raum einsetzt. Letztere hat durch ihr Engagement auch immer wieder bewiesen, wie sehr international renommierte Künstler den öffentlichen Raum mit ihrer bildenden Kunst bereichern können und sie damit für alle frei zugänglich zu machen“, so Schnöll, der in diesem Zusammenhang unter anderem die riesige goldene Kugel auf dem Kapitelplatz „Sphaera“ von Stephan Balkenhol sowie „Gurken“ von Erwin Wurm in der Hofstallgasse erwähnt.
Auinger: „Kunst schafft Orte der Begegnung.“
Für Bürgermeister Bernhard Auinger steht fest: „In einer Stadt wie Salzburg, deren Geschichte tief in Kunst und Kultur verwurzelt ist, kommt der Kunst im öffentlichen Raum eine besondere Rolle zu. Sie verwandelt Straßen und Plätze in lebendige Bühnen des Austauschs und der Begegnung. Das Projekt ‚Secret Garden‘ zählt in diesem Sommer zu den herausragenden Highlights – und ist zugleich Teil einer Vielzahl von Kunstinitiativen, die nach sorgfältiger Prüfung durch den fachkundigen Kunstbeirat der Stadt sowohl kurzfristig als auch dauerhaft das Stadtbild bereichern.“
Smerling: „Secret Garden versetzte ins Staunen.“
Für Walter Smerling steht fest: „Secret Garden“ hat die Menschen ins Staunen versetzt - und deutlich gemacht: Kunst kann eine ungeheure - ja disruptive Wirkung entfachen, sie hat soziale und identitätsstiftende Funktion. Die Frauenköpfe haben etwas verändert, dem Platz der Stadt eine neue Dimension verliehen - Menschen zusammengebracht, ja verbunden. Interpretationen, Diskussionen, Faszination - unterschiedliche Blickwinkel, gegensätzliche Erfahrungen - all das befruchtet die Wirkung der Kunst, ja es ist der Humus, auf dem die Kultur einer Stadt gedeiht - nur dieser Humus bringt neue Früchte hervor, sprich neue Ideen, neues Denken, neues Handeln. Dieser „Humus der Kultur“ ist der fruchtbare Boden einer Gesellschaft - ohne ihn würden wir verkümmern und daher sollten wir unseren kulturellen Nährboden immer wieder umpflügen und anreichern. Diese Anreicherung ist mit „Secret Garden“ gelungen - es war ein ordentlicher Schwung Dünger - auf das daraus erwachsende Neue können wir alle gespannt sein. Die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. ist zur Mitwirkung bereit.“
Porsche: „Wertschätzung unterschiedlicher Kulturen oberstes Gebot.“
Jovanka Porsche ist Gründerin des Global Neighbours-Forums und betont: „Wir von Global Neighbours freuen uns ganz besonders, Teil dieses außergewöhnlichen Projektes zu sein. Es passt perfekt zu unserer Mission der Verständigung und der Wertschätzung unterschiedlicher Kulturen und Sichtweisen auf die Welt. Die Skulpturen werden vermisst werden und somit in Gedanken weiterhin präsent sein.“
Gollegger: „Stadt als frei zugänglicher Kunstraum.“
Karl Gollegger war Präsident und Mitgründer der Salzburg Foundation und er betont: „Das Weltkulturerbe Stadt Salzburg hat eine große Verantwortung gegenüber ihrem kulturellen und geistigen Erbe, aber auch eine zugewachsene neue Verantwortung, - den Menschen im 21. Jahrhundert die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen des öffentlichen Diskurses die "Moderne Bildende Kunst" in höchster Qualität zu erleben, zu betrachten und bewerten zu können. Die Besucher von Salzburg erleben in diesem Sinne den schönsten frei zugängliche Kunstraum der Welt.“
Nachfolgeprojekt für „Secret Garden“ gesucht
„Der große Erfolg von „Secret Garden“ hat bewiesen, wie sehr sich die Salzburgerinnen und Salzburger nach neuen und kreativen Kunstinstallationen im öffentlichen Raum sehnen. Aus diesem Grund ermuntere ich ausdrücklich dazu, ein Nachfolgeprojekt zu realisieren“, unterstreicht Schnöll.