Festspielrednerin Anne Applebaum: Festspiele als Ort der Begegnung
(LK) Die Festspiele als Ort der Begegnung sowie ihre Bedeutung für die Demokratie stellte die US-amerikanisch-polnische Journalistin, Historikerin und Pulitzer-Preisträgerin, Anne Applebaum, in den Mittelpunkt ihrer Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. Nach Grußworten von Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Festspielpräsidentin Kristina Hammer sowie Vizekanzler Andreas Babler erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die 105. Festspiele für eröffnet.
Als Gast von Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm heute der Präsident Rumäniens, Nicușor Daniel Dan, am Festakt zur Eröffnung teil. Anwesend waren auch Mitglieder der österreichischen Bundesregierung, angeführt von Bundeskanzler Christian Stocker, sowie ausländischer Regierungen. Landeshauptfrau Karoline Edtstadler sowie Mitglieder der Landesregierung nahmen gemeinsam mit Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf Platz in der Felsenreitschule. Das Mozarteum Orchester spielte Werke von Beethoven, Bloch und Mozart sowie die Salzburger Landeshymne, die österreichische Bundeshymne und die Europahymne.
Kunst als verbindende Kraft
211 Veranstaltungen an 16 Spielstätten an mehr als 40 Tagen werden diesen Sommer stattfinden. „Die Salzburger Festspiele wurden in Zeiten politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen gegründet. Getragen wurden sie dabei von der Vision, Kunst als verbindende Kraft zu nutzen. Diese Haltung prägt die Festspiele bis heute: In einer Welt, die von Krieg, Krisen und dem Erodieren demokratischer Werte erschüttert wird, bleibt es unsere Aufgabe, Kunst als Raum für Erkenntnis, Menschlichkeit und Mitgefühl zu bewahren. Besonders der Jugend wollen wir Begeisterung und geistiges Rüstzeug für die Herausforderungen der Zukunft mitgeben“, so Festspielpräsidentin Kristina Hammer bei der Begrüßung.
Ozeandampfer, der Halt gibt
In ihren Begrüßungsworten hob Landeshauptfrau Karoline Edtstadler die Rolle der Salzburger Festspiele über die Gegenwart hinaus hervor. Sie seien nicht nur ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, sondern resistent gegen plumpe politische Degradierungsversuche. „Bildlich könnte man die Salzburger Festspiele mit einem Ozeandampfer vergleichen, der auf hoher See jedem Wetter trotzt, sich beharrlich seinen Weg bahnt, neue Häfen ansteuert, um Ideen und Strömungen aufzunehmen, sich anzupassen und doch stabil zu bleiben in Form und Gestalt, um so auch Orientierung zu geben“, so Edtstadler. Der Erfolg des Festivals sei laut der Landeshauptfrau auch deshalb gegeben, weil sie Orientierung geben, die großen Fragen des Lebens ins Zentrum stellen und die Tagespolitik außen vor lassen.
Mut und Gerechtigkeit gegen Krisen
„Die diesjährigen Festspiele spiegeln die düstere Gegenwart wider, in der Krisen, Kriege und Klimawandel den Zeitgeist prägen. Die Kunst zeigt uns jedoch Grundsätzliches über das Menschsein und kann in schwierigen Zeiten ein Kompass sein. Während Dystopien unsere Ängste und Gegenwartsprobleme reflektieren, sollen wir den Pessimismus überwinden und gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten. Österreichs Geschichte zeigt, dass Wandel möglich ist. Mit Mut, Wissenschaft und Gerechtigkeit können wir Krisen bewältigen und das Aufstiegsversprechen erneuern“, sagt Vizekanzler Andreas Babler, für den die Kunst ein Kompass ist, der die Menschheit weiterentwickelt. Vizekanzler Andreas Babler wurde zu Beginn seiner Rede von einer unangemeldeten Störaktion unterbrochen.
Von Kunst, Bildung und Harmonie inspiriert
Einen Bogen vom Beginn des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Gründung der Festspiele 1920, bis ins Heute spannt die Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum in ihrer Festrede: „Festspiele wie die in Salzburg sind mehr als künstlerische Veranstaltungen. Sie sind ein Symbol für die Kraft der Zivilgesellschaft und die Bedeutung gemeinschaftlicher Unternehmungen. Sie entstehen nicht durch staatliche Anordnung, sondern durch die freiwillige Zusammenarbeit von Menschen, die von Idealen wie Kunst, Bildung und Harmonie inspiriert sind. In einer Zeit, in der Zivilgesellschaft weltweit unter Druck steht, bieten sie einen Raum für Begegnung, Debatte und die Pflege demokratischer Werte“, so Applebaum.
Bundespräsident eröffnete Salzburger Festspiele
Bundespräsident Alexander Van der Bellen betont bei seiner Eröffnungsrede die Verantwortung von Führungspersönlichkeiten in Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst und Zivilgesellschaft. „Verantwortung beginnt dort, wo Macht auf Menschen trifft. In einer Zeit globaler Krisen und wachsender Ungleichheit stehen wir alle auf dem Prüfstand. Verantwortung heißt, nicht nur für das verantwortlich zu sein, was wir wollen, sondern auch für das, was daraus wird. Demokratie lebt von Vorbildern, die mit Mut und Rücksicht handeln. Kunst ist niemals neutral – sie muss sichtbar machen, was bedroht ist, und Macht hinterfragen“, so das Staatsoberhaupt, dass darauf hinweist, dass die freie Gesellschaft eine wehrhafte Kunst benötigt.
Alle Informationen zur Festspieleröffnung
Das Land Salzburg berichtet ausführlich über die Zeit der Festspieleröffnung und die Staatsbesuche im Rahmen der Eröffnung des internationalen Festivals 2025. Die wichtigsten Kanäle im Überblick:
- Videoplattform Salzburg ON
- Bilddatenbank des Landes: www.salzburg.gv.at/bilder
- Land Salzburg App mit Pushnachrichten und Land Salzburg Ticker
- Homepage des Landes: www.salzburg.gv.at
- Newsletter des Landes
- Auftakt zum großen Festspiel-Eröffnungssamstag (26. Juli 2025)
- Fotos von der Eröffnung der Salzburger Festspiele
- Begrüßung Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer
- Grußworte Landeshauptfrau Karoline Edtstadler
- Grußworte Vizekanzler Andreas Babler
- Festrede von Anne Applebaum
- Eröffnung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen
- Salzburger Festspiele
Medien
Land Salzburg/Neumayr/Leopold - Landeshauptfrau Karoline Edtstadler mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem rumänischen Präsidenten, Nicuşor Daniel Dan
Land Salzburg / Franz Neumayr - Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Gattin Doris Schmidauer, Landeshauptfrau Karoline Edtstadler und Präsident Nicuşor Daniel Dan (Rumänien) mit Lebensgefährtin Mirabela Grădinaru.
Land Salzburg / Franz Neumayr - Landeshauptfrau Karoline Edtstadler bei ihrer Rede.
Land Salzburg / Franz Neumayr - Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Eröffnungsansprache.
Land Salzburg / Franz Neumayr - Vizekanzler Andreas Babler bei seiner Rede.