17.06.2021Südtirol

Euregio-Stromnetze am Brenner verbunden

Am Brenner haben die Landeshauptleute der Europaregion nach jahrelangen Verhandlungen symbolisch die Stromnetze über die Grenze hinweg verbunden.

Unter dem Motto "Strom verbindet“ wurde am 1. Juni am Brenner ein symbolträchtiger Schritt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gesetzt: Im neuen Umspannwerk Edyna haben die Landeshauptleute Günther Platter, Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti die 132-kV-Leitungsverbindung zwischen den Netzbereichen Nord- und Südtirol wiederhergestellt und damit die Stromnetze verbunden. Um dies zu ermöglichen, waren zuvor Umspannwerke und Hochspannungsleitungen im Wipptal in Nord- und Südtirol neu gebaut beziehungsweise erweitert worden. Im Umspannwerk Edyna am Brenner wurde ein Spezialtransformator installiert, um eine Vereinbarkeit der unterschiedlichen Betriebsspannungen in Nord- und Südtirol herzustellen.  

Nachhaltige Energiepolitik im Alpenraum 

"Nachdem bereits im Jahr 2019 der Zusammenschluss der Glasfasernetze erfolgt ist, sind nun erstmals seit 60 Jahren die Stromnetze über die Grenze von Nord- und Südtirol verbunden“, unterstrich der derzeitige Euregio-Präsident und Tiroler Landeshauptmann Platter. Der Zusammenschluss der Stromnetze stabilisiere die Energieversorgung und bringe längerfristig die Deckung des Energiebedarfs aus ökologisch verträglichen Ressourcen voran. Die nachhaltige Entwicklung der alpinen Energiepolitik und die Absicherung und Stärkung des Stromverbundes im europäischen Kontext sind für Platter ausschlaggebende Themen für die Zukunft der Euregio. 

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich, dass der Brenner Symbol der Grenzüberwindung sein müsse: "Die technischen und technologischen Entwicklungen haben zur Grenzüberwindung beigetragen. Auch am Beispiel des grenzenlosen Mobilitätsprojekts Brennerbasistunnel wird deutlich, dass wir gemeinsam besser vorankommen. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino hat gerade im Jahr der Pandemie erlebt, wie wichtig der Zusammenhalt ist, um Grenzen zu überwinden.“ 

Für den Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti ist die Stromverbindung „ein weiterer Beweis dafür, dass sich die drei Gebiete der Euregio zunehmend miteinander vernetzen“. 

Vollumfänglicher Energieumtausch ab 2022 

Zunächst wird die neue Stromverbindung vorwiegend dazu genutzt, sich gegenseitig auszuhelfen. Ein vollumfänglicher Energieaustausch soll ab 2022 möglich sein. Dazu laufen derzeit Gespräche mit den dafür zuständigen Regulatoren.  

Medien

Weitere Beiträge