Ergebnisse der Erhebung nach dem Felssturz vom 1. August. Trentiner Katastrophenschutz: “Beachtung der Sperrungen unabdingbar”
Mehr als eine halbe Million Kubikmeter Gestein. So die vorläufige Schätzung des Umfangs des zweiten Felssturzes an der Westwand der Cima Falkner im Trentino, der sich dort am Freitag, 1. August, abends ereignet hatte. Eine beeindruckende Größenordnung, durch die sich die Morphologie dieses Gipfels der Brenta – geradezu eines ihrer Wahrzeichen – tiefgreifend verändert hat. Das Ereignis ist sehr viel umfangreicher als der erste Felssturz, zu dem es einige Tage zuvor, am 27. Juli, gekommen war und der auf circa 36.000 Kubikmeter geschätzt worden war. Die Zahlen sind das Ergebnis der ersten vor Ort mit Vermessungsdrohnen vorgenommenen Erhebungen, mit denen ein 3D-Modell des gesamten Gipfels erstellt wurde. Die für die Bewertung der weiteren Entwicklung der Lage fundamentalen Daten wurden vom Geologischen Dienst der Autonomen Provinz Trient, der Drohnengruppe der Berufsfeuerwehr Trient und der Berg- und Höhlenrettung des Trentino mit der logistischen Unterstützung der Hubschrauberstaffel erhoben.
Die Sperrung des Abschnitts des Bocchette-Wegs “Alfredo e Rodolfo Benini” (SAT-Weg Nr. 305), des Weges Nr. 331 (von der Gabelung am Weg 316 bis zur Abzweigung zum 305) sowie aller alpinen Steige in der unmittelbaren Umgebung des Felssturzes bleibt bestehen.
“Es handelt sich um eine Entwicklung, die für große Veränderungen in der Morphologie des Gebietes steht, die bei Begehungen berücksichtigt werden müssen”, so der Generaldirektor der Abteilung für Katastrophenschutz, Wälder und Fauna Stefano Fait bei einer gemeinsam mit den Leitern des Geologischen Dienstes Mauro Zambotto und des Brand- und Katastrophenschutzes Ilenia Lazzeri abgehaltenen Fachtagung für die betroffenen Gemeinden (Tre Ville und Ville d’Anaunia), den Trentiner Bergsteigerverband SAT und den Verband der Freiwilligen Feuerwehren.
Die Geröllhalde hat sich bis circa 800 Meter Luftlinie von der Abrissstelle entfernt aufgehäuft.
Um ein besseres Verständnis des Ereignisses und eine bessere Überwachung zu gewährleisten, hat der Geologische Dienst eine wissenschaftliche Kooperation mit zwei italienischen Hochschulen angebahnt. Die Universität Florenz wird unter der Leitung von Professor Nicola Casagli eine satellitengestützte Vermessung der Wand vornehmen. Gleichzeitig wird die Universität Mailand-Bicocca unter Professor Giovanni Crosta, der bereits die großen Dolomitenwände untersucht, topografische und thermische Erhebungen vornehmen, um eventuelle Formveränderungen zu beobachten und die Abläufe in der Entwicklung der Gebirgsregionen tiefer zu erforschen.
Aufnahmen der Webcam:
https://www.youtube.com/shorts/xcCXQTy8an8
Bilder: Skiarea Madonna di Campiglio – Webcam Spinale